Webinar – Abschiebung aus der Unterkunft

Soziale Arbeit zwischen institutionellen Zwängen & politischem Anspruch

Es wird weiter abgeschoben. Trotz der Corona-Pandemie sind für Juni 2021 Sammelabschiebungen unter anderem nach Afghanistan, Albanien, Nordmazedonien, Pakistan, Serbien und Tunesien angekündigt. Ungeachtet der politischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lage in den Herkunftsländern zwingt die Bundesrepublik also weiterhin Menschen zurück in Verfolgung, Armut und Diskriminierung.
Wenn Menschen diese traurige Realität droht, sind insbesondere sozialen Fachkräften und ehrenamtlichen Helfer*innen scheinbar die Hände gebunden. Sie erleben bei der Begleitung von geflüchteten Menschen wiederholt einen Widerspruch zwischen eigenem (Berufs-) Ethos und staatlichen Zwängen: Einerseits wollen sie Menschen unterstützen und ihnen zu einer selbstbestimmten Perspektive verhelfen, andererseits müssen sie rechtlichen und behördlichen Vorgaben folgen. Teilweise werden sie durch Arbeitgeber*innen dazu gedrängt, gegen ihre eigene Überzeugung zu handeln und beispielsweise bei der Abschiebevollstreckung zu kooperieren o.ä.. Wie können sich Mitarbeiter*innen in diesem Spannungsfeld verhalten? Was sollte getan werden, wenn z. B. der Ablehnungsbescheid oder die Aufforderung zur Ausreise eingegangen ist? Was können Fachkräfte während einer Abschiebung aus der Unterkunft tun, um die Rechte der Bewohner*innen zu schützen? Was darf die Polizei, was darf sie nicht?
Der kritische Sozialwissenschaftler und Sozialarbeiter Sebastian Muy berät in Berlin Geflüchtete und wird zu diesen Fragen einen fachlichen Input geben. Während der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit Rückfragen zu stellen und gemeinsam zu diskutieren.
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich geflüchtete Menschen begleiten.

Wann: Dienstag, 22.06.2021, 18.00 – 19.30 Uhr
Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Anmeldungen bis zum 21.06.2021 per E-Mail unter rechtaufasyl@gmx.de [nicht über facebook]. Der Zugangslink wird kurz vor der Veranstaltung per E-Mail zugeschickt.

Eine Veranstaltung der AG Bleiben
in Kooperation mit DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.)

Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische, lsbtiq*-feindliche, klassistische, ableistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder in Erscheinung treten, den Zutritt zur Zoom-Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.”